Es ist kurz vor Sieben am Morgen, als ich in Groß Zicker einem Ortsteil von Gager in Mönchgut auf Rügen zum ersten Erkundungslauf starte. Im Ferienhaus schläft noch alles. Die Strecke habe ich mir auf gpsies.com herausgesucht und etwas angepasst. Die Landschaft ist geprägt von der hügeligen Landschaft eiszeitlicher Endmoränen. Von der einzigen Straße in Groß Zicker, führt die Route links am Pfarrhaus vorbei den Hügel hinauf, vorbei am Bakenberg. Er ist mit 69 m ü. N.N. die höchste Erhebung von Mönchtut. Ich lasse den Berg zunächst rechts liegen und bin beeindruckt von dem Ausblick auf dem Höhenkamm über die Bucht vor Gager, der Nachbarortschaft von Groß Zicker. Von diesem Kamm führt der Pfad wieder steil ins Tal. Danach geht es auf die nächste Anhöhe. Es ist keine Strecke für das schnelle Laufen, dazu ist es hier viel zu schön.
Die Gegend gehört zum Biosphärenreservat Südost-Rügen und ist geprägt von den trockenen Magerwiesen, die selten gemäht und nur von einigen Schafherden beweidet werden. Die Vielfalt an Pflanzen und Tieren mit ganz besonders vielen unterschiedlichen Schmetterlingsarten unterbrechen immer wieder meinen lockeren Trab. Dass man als Läufer, Wanderer oder Spaziergänger hier die Wege nicht verlässt versteht sich von selbst. Die Trockenrasen sind empfindliche Biotope, mit einer hauchdünnen Humusschicht. Schon Fahrradspuren können sich bei Regen zu Rinnen auswaschen.
Immer wieder zücke ich den Fotoapparat um Ausblicke auf die Buchten der Insel Rügen und die vielen Wiesenblumen auf dem Chip zu bannen. Eine tolle Gegend. Nach nicht einmal zwanzig Minuten erreiche ich die Ortschaft Gager und laufe weiter in südlicher Richtung. Fast jedes Haus ist mit Feriengästen belegt, ebenso wie in Groß Zicker. Nach nicht einmal einem Kilometer endet die Straße und führt weiter als Feldweg gesäumt von hohen Sträuchern weiter Richtung Steilküste. Als Pfad schlängelt sich der Weg durch Wälder und führt teilweise recht knapp am Abgrund vorbei. Verschiedene Aussichtspunkte geben den Blick in die Gager Bucht frei. Einfach Herrlich der Ausblick. Die Strecke ist nichts für Tempoläufer. Teilweise ist sie recht sandig, immer wieder kreuzen Wurzeln den Pfad. Hier ist Vorsicht geboten, um nicht zu stolpern. Nach zwei bis drei Kilometern führt die Route wieder über die hügeligen Trockenwiesen und schlängelt sich wieder in die Zicker Berge. Von einem Hügel geht es wieder abwärts, und dann rechts wieder Richtung Steilküste. Eine steile Holztreppe führt direkt zum Strand.